>> Die 2 Dudes haben mich an einem Tattoo-Alltag in meinem Tattoo-Studio: Anarchist Tattoo begleitet…<<
Auf dem Dilsberg ist der Euro noch was wert, deswegen bin ich hingezogen. Die Nachbarn stehen nicht auf Tattoos, dafür habe ich meine Ruhe dort. Für meinen grünen Daumen gab’s immerhin anerkennende Blicke – gärtnern kann ich!
Conventions sind alle gleich. Man trifft sich, man quatscht. Ich mag es, niemand gafft mich an, keiner versteckt seine Kinder vor mir. Ich liebe meine Tattoos, aber einen Tag unauffällig in der Masse der Menschen abtauchen, das ist schon geil!
Mit neunzehn ging’s los: Die Lettern PAIN aufs Bein. Das Ding sieht man heute noch, ich habe es nie überstechen lassen. Tattoos auf dem Bein sind immer PAIN, frag Marco Panzini mal. Ist einfach ne Scheißstelle, weit weg vom Herzen, schlecht durchblutet.
Anarchist Tattoo schreibt Zahlen in tiefschwarzer Tinte. Warum das so ist? Weil ich Piercer und Manager bin und kein Tätowierer. Im Ernst: Tätowierer sind Künstler, die haben keine Ahnung von Buchhaltung. Ich kenne begnadete Leute, die sind so unorganisiert, dass ihnen die Handschuhe ausgehen während der Kunde auf der Pritsche liegt. Bei mir passiert das nicht. Das Chemie- und Politikstudium habe ich an den Nagel gehängt, aber BWL hätte ich durchgezogen.
Apropos an den Nagel hängen: Body Suspension ist bei uns auch ein Thema. Erst hängen wir die Schaufenster ab, dann den Kunden auf. Ich selbst bin rund zwanzigmal an der Decke gehangen.